Marco Ehrenfried tritt einen Schritt zurück

Erfolgsquarterback Marco Ehrenfried gibt Starting-Position bei den Schwäbisch Hall Unicorns ab

Den Schwäbisch Hall Unicorns steht in der Saison 2019 eine bemerkenswerte Veränderung bevor: Nach fünf sehr erfolgreichen Jahren tritt Quarterback Marco Ehrenfried aus beruflichen Gründen einen Schritt zurück. Es gilt die Position des Starting Quarterbacks beim Deutschen Meister neu zu besetzen.

„Ich muss und will mich in den nächsten Monaten auf meine beruflichen Ziele als Lehrer konzentrieren“, sagt Marco Ehrenfried. Das ist der Grund für seine Entscheidung, für die Saison 2019 von der Position des Starting Quarterbacks bei den Unicorns Abstand zu nehmen. „Nach den nun anstehenden Lehrproben muss ich schauen, wie viel Zeit bleibt und insbesondere wohin ich in Baden-Württemberg geschickt werde.“ Der angehende Lehrer für Geschichte und Sport weiß noch nicht wohin es in verschlagen wird: „Als Quarterback ist jedes Training Pflicht, was schon bisher mit meinem Studienort Heidelberg nicht einfach zu realisieren war.“

„Das markiert das Ende einer Unicorns-Epoche, die Marco fünf Jahre lang sehr erfolgreich mitgestaltet hat“, sagt Halls Head Coach Jordan Neuman. „Marco hat unheimlich viel für die Unicorns getan und hat großen Anteil an der Kontinuität, die wir in den letzten Jahren zeigen konnten.“ Neuman hebt dabei insbesondere die Tatsache hervor, dass Ehrenfried in 90 Spielen ohne eine Unterbrechung die Unicorns-Offense anführte und dabei unter einem besonderen Druck stand: „Quarterback bei den Unicorns ist alles andere als ein einfacher Job, denn die Erwartungen sind hoch. Kaum ein anderer Spieler ist so oft von außen kritisiert oder gar in Frage gestellt worden wie er. Er hat dem Stand gehalten und gezeigt, dass man als deutscher Quarterback nicht nur in den German Bowl einziehen kann, sondern ihn auch gewinnen kann.“

Die Komplimente seines Trainers gibt der 27-jährige Ehrenfried gerne zurück: „Ich hatte das große Glück, dass ich mit Jordan Neuman von einem der besten Quarterback-Coaches in Europa schon in der Jugend betreut wurde.“ Neuman war auch einer der Gründe, weshalb Ehrenfried zur Saison 2014 wieder zu seinem Heimatverein in Schwäbisch Hall zurückkehrte. Zwei Jahre war er bei den Mannheim Bandits und verdiente sich dort seine ersten Sporen als Starting Quarterback in der GFL. Zuvor hatte er die U19 der Unicorns zu drei Süddeutschen Meisterschaften in Folge geführt und wurde 2011 in die U19-Weltauswahl berufen.

Von 2014 bis 2018 holte Ehrenfried mit den Unicorns in jedem Jahr die Süddeutsche Meisterschaft und zog anschließend in den German Bowl ein. In den letzten beiden Jahren hat er zu zwei Perfect Seasons mit 34 Siegen in Folge beigetragen und zweimal den German Bowl gewonnen. 2014 hat er mit der deutschen Nationalmannschaft die Europameisterschaft gewonnen und gilt als der beste deutsche Spielmacher. Das belegen auch seine Pass-Statistiken: In 90 Spielen erwarf er einen Raumgewinn von 22.352 Yards und 267 Touchdowns bei nur 57 Interceptions. Pro Spiel sind das im Durchschnitt 248 Passing Yards, 3 Touchdown-Pässe und 0,6 Interceptions. 82 der 90 Spiele hat Ehrenfried mit seinem Team gewonnen.

Für die Unicorns bedeutet der Rückzug von Ehrenfried, dass sie ihr Recruiting für 2019 um die wichtige Position des Spielmachers erweitern müssen. „Wir führen hierzu bereits gute Gespräche“, sagt Cheftrainer Jordan Neuman. „Ich gehe davon aus, dass wir schon sehr bald Marcos Nachfolger präsentieren können.“

Unicorns PM, Axel Streich

Insolvent: Hurricanes müssen Neustart für die Saison 2019 planen

Die Kiel Baltic Hurricanes KFV Football Vermarktungs Gmbh& Co. KG, meldete am 18.Oktober 2018 Insolvenz an. 
Nach ihrem unumgänglichen Umzug aus dem Kieler Holsteinstadion 2013 tragen die Kieler Footballer ihre Bundesliga-Heimspiele auf der Anlage des FC Kilia Kiels aus. Die veränderte Stadion-Infrastruktur erforderte deutliche wirtschaftliche Einschränkungen. Immer wieder standen erhebliche Um- und Ausbaumaßnahmen an der Spielstätte am Hasseldieksdammer Weg an. Dadurch wurden Gelder gebunden, welche die Betriebsgesellschaft der Bundesligamannschaft – die KFV-Kieler Football Vermarktungs GmbH & Co. KG – eigentlich für den Spielbetrieb gebraucht hätte. Dennoch blieb die Mannschaft sportlich erfolgreich und erreichte bis zuletzt in der Saison 2017 die Playoffs um die Deutsche Meisterschaft. Zuletzt hatte sich die finanzielle Situation jedoch derart verschärft, dass KFV-Geschäftsführer Gunnar Peter am 18. Oktober Insolvenzantrag stellen musste.

„Wir standen 2013 vor schier unmöglichen Herausforderungen, die wir zum Glück durch die unermüdliche Hilfe unserer Sponsoren, Partner, der Stadt und großem ehrenamtlichen Engagement vieler Helfer bis hier hin lösen konnten. Doch wir können nicht verschweigen, dass wir uns bis heute nicht von diesen Herausforderungen erholen konnten. Um weiterhin erfolgreichen Football in Kiel zu betreiben, müssen wir uns aus dieser Situation befreien und einen Neuanfang starten. Aus diesem Grund musste ich für die 2009 von mir gegründete Kieler Football Vermarktungsgesellschaft am 18. Oktober einen Insolvenzantrag stellen, um den Weg für die Zukunft der Canes frei zu machen“, erklärt Geschäftsführer Gunnar Peter.

Die ersten und wichtigsten Schritte für den Verbleib der Canes in der Bundesliga sind derweil bereits gemacht. So beantragte der Stammverein, der American Sports Club Kiel e.V., die Bundesligalizenz für die Saison 2019. Ziel ist es, die Mannschaft und den Spielbetrieb zurück in den Verein zu integrieren. „Unsere beiden größten Sponsoren, deren Partnerschaft für den Bundesligabetrieb maßgeblichen Einfluss haben, haben bereits die Zusage ihrer Engagements bei einer Fortführung des Bundesligabetriebs signalisiert“, erklärt Gunnar Peter, „und auch ich selbst werde mit gleicher Leidenschaft für den Football in einer neuen Struktur zu Verfügung stehen!“ Weiterhin ist es für den Vereinsvorstandsvorsitzenden Mario Lemke eine Selbstverständlichkeit dafür Sorge zu tragen, dass es auch künftig Bundesligafootball in Kiel geben soll. „Eine Rückführung der ersten Mannschaft in unseren Verein kann den Gesamtverein beflügeln. Die wirtschaftliche Trennung zwischen Betriebsgesellschaft und Verein war ursprünglich ein richtiger Weg, doch hat es auch immer wieder zu einer gespaltenen Stimmung im Verein geführt. Ich verspreche mir von diesem Schritt einen stärkeren Zusammenhalt unserer Sportler und Trainer zwischen den Sparten und eine damit verbundene Festigung unseres Gesamtvereins!

Zum vorläufigen Insolvenzverwalter hat das Amtsgericht Kiel den Sanierungsexperten Reinhold Schmid-Sperber von der Kanzlei Reimer Rechtsanwälte bestellt, die bereits die Insolvenz des Ligakonkurrenten Frankfurt Universe betreut. Schmid-Sperber hat sich mit Unterstützung der KFV-Geschäftsführung bereits einen Überblick über die wirtschaftliche Gesamtsituation der Vermarkungsgesellschaft verschafft und wird nun weitere Gespräche und Verhandlungen mit dem Vorstand des Muttervereins, mit wichtigen Sponsoren, mit der Stadt Kiel und mit Gläubigern aufnehmen. Nun geht es darum, das Team zusammenzuhalten, den Trainingsbetrieb aufrechtzuerhalten und möglichst schnell eine wirtschaftliche Gesamtlösung zu finden.

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